Ringlindentreffen 2008

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Bericht vom Ringlindentreffen am 27.12.2008 bei der Schelmenzunft in Heudorf

Narrenlinde ist zehn Zentimeter kürzer

HEUDORF – Die Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte (VFON) hat sich im Dorfgemeinschaftshaus in Heudorf zum Narrenlindenmessen getroffen. Beim Messen der Linde stellte Brauchtumsmeister Elmar Herter fest, dass sie im Vergleich zum Vorjahr von 5,12 auf 5,02 Meter geschrumpft ist. Ursache war ein abgebrochener Ast.

Quelle: Schwäbische Zeitung -Karin Locher

Um richtig in Stimmung zu kommen und zur Auflockerung durften sich die Gäste musikalisch betätigen. Das Narrenlied der VFON „D’r Narr hot überall sei Freid‘…“ wurde angestimmt und die Fasnetsbegeisterten sangen gleich in den höchsten Tönen mit.

Zum Höhepunkt der Veranstaltung gehört jedes Jahr das Narrenlindenmessen. Im Vorjahr maß die Linde stolze 5,12 Meter. Jeder fragte sich, wie viel sie nun in diesem Jahr gewachsen war. Umso erstaunter waren die Gäste, als Brauchtumsmeister Elmar Herter seinen Meterstab ausfuhr und bekanntgeben musste, dass die Linde nur noch 5,02 Meter groß sei. Als Erklärung meinte er: „Da ist wohl die Spitze des Baumes abgebrochen.“

Wieder zurück im warmen Gemeindesaal gab Karl-Josef Mayer, neben Edgar Hölz Zunftmeister der Schelmenzunft Heudorf, ein paar Grußworte zum Besten. Er freute sich über den regen Besuch. Anschließend ging es wieder musikalisch mit dem Dänneleslied, dem Lied zum Narrenlindenmessen, weiter. Da wurde kräftig geschunkelt, fast keiner konnte mehr ruhig auf seinem Platz sitzen.

Einen guten Grund zu feiern hat die VFON im Jahr 2009:
Das 40-jährige Jubiläum steht an. Präsident Peter Neudert gab die Termine für das kommende Jahr bekannt. Darunter auch der närrische Staatsempfang in Stuttgart. Außerdem gibt es auch ein großes Treffen in Kürnbach.

Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von Hermann Wax aus Ehingen. Er referierte über die Etymologie, die Lehre der Wortherkunft des Schwäbischen. Manche waren wohl erstaunt, als sie hörten, dass Schwäbisch das größte Sprachgemisch Europas ist. Immerhin kommen Wörter verschiedener Völker im Schwäbischen vor. Rund zwei Drittel der schwäbischen Wörter können eine germanische Herkunft aufweisen. Außerdem erklärte Wax, dass sich im Laufe der Jahre viele Wörter ändern und der schwäbisch-alemannische Dialekt älter als Hochdeutsch sei.

Mit seinen Sprüchen hatte er die Gäste eindeutig auf seiner Seite. Der ein oder andere konnte fast nicht mehr aufhören zu lachen. Nach einer gemeinsamen Stärkung wurde die Hubert-Missel-Medaille an das Ehrenmitglied Paul Schocker verliehen.

Zum Abschluss gab die Narrenzunft Zwiefalten einen Ausblick auf ihr Jubiläumsringtreffen (31. Januar/1. Februar). In gemütlicher Runde klang das Narrenlindenmessen in Heudorf aus.

VFON-Ehrenmitglied Paul Schocker hat für seine Verdienste um die Fasnet und um die VFON die Hubert Missel-Medaille bekommen und Erich Renner aus Bad Buchau die silberne Verdienstnadel für über 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der Narrenzunft Moorochs. Reinhold Beller erhielt die bronzene Verdienstnadel für 30 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der Narrenzunft Unlingen und Zunftmeister Edgar Hölz von der gastgebenden Schelmenzunft aus Heudorf die bronzene Ehrennadel für 10 Jahre Verdienste im Ehrenamt.